Wie lange bleiben Gäste im Hohen Dom zu Paderborn?

Der Hohe Dom in Paderborn gehört zu den meistbesuchten Monumenten der ostwestfälischen Großstadt. Aber wie viele Gäste das Bauwerk außerhalb der Gottesdienste besuchen und wie lange sie sich dort aufhalten, wurde bisher nicht ausgewertet. Zukünftig können sich Besucherinnen und Besucher freiwillig anonymisiert erfassen lassen.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts smartmarket² haben Wissenschaftler der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Beverungen von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit ihren Projektpartnern eine mobile Applikation entwickelt.
Die App macht den Besuch der Paderborner Innenstadt für die Bürger zu einem digitalen Erlebnis. Eng eingebunden in das Projekt sind die Werbegemeinschaft Paderborn und das City-Management.
Die smartMarket²-App ermöglicht es Bürgern, sich über aktuelle Aktionen in der Innenstadt zu informieren. Dies können etwa Konzerte, Lesungen, Vorführungen, aber auch Rabattgutscheine sein, die von teilnehmenden Händlern und Gastronomen in der Stadt angekündigt werden. Der Hohe Dom ist wie andere Kultureinrichtungen Teil des attraktiven Angebotes.
Das Metropolitankapitel erhofft sich perspektivisch wichtige Daten auch zur Besucherlenkung. Denn die Besuche der Gäste werden – wenn sie die App aktiv nutzen – erfasst. Die technische Basis sind etwa handgroße Beacons, die in der Nähe der Dom-Eingänge angebracht sind und sich per Funksignal mit einem Smartphone verbinden. Der Beacon-Inhaber erfährt im Rahmen einer anonymisierten Auswertung, wie viele App-Nutzer wie lange im Gebäude waren.
„Unser Dom samt Kreuzgang hat fünf öffentliche Zugänge und für uns ist es sehr interessant zu erfahren, durch welchen Eingang die Gäste das Gebäude betreten und wo sie wieder hinausgelangen“, sagt der Dompropst Monsignore Joachim Göbel. Auch die Aufenthaltsdauer sei interessant. Darüber hinaus möchte der Dompropst kulturelle Angebote, wie Orgelkonzerte oder Führungen, über die App bewerben. „Wir verschließen uns nicht neuen technischen Möglichkeiten“, sagt Monsignore Joachim Göbel.
Darüber freut sich Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Paderborn: „Je mehr Einrichtungen sich an unserem Projekt beteiligen, desto interessanter wird es für die Nutzer.“
Dem schließt sich der City-Manager Heiko Appelbaum an: „SmartMarket² ist viel mehr als eine Handels-App. Sie vereint ganz viele unterschiedliche Ziele und bietet den Bürgerinnen und Bürgern echte Mehrwerte.“
Die App steht der Öffentlichkeit im Rahmen der Uni-Feldstudie kostenlos zur Verfügung und kann für iOS- und Android-Geräte im jeweiligen Appstore heruntergeladen werden.